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Estrich sauber verlegen- so gelingt es Ihnen

Ein sicheres Fundament ist das A und O

Gerade beim Häuserbau ist die Wahl des richtigen Bodenbelags von enormer Bedeutung. Denn ein sicherer und stabiler Bodenbelag fungiert vor allem als Fundament für Ihr komplettes Haus und alle Arbeiten, die daraus folgen. Somit ist es also von Vorteil, alles notwendige über den Estrich, bzw. dessen fachgerechte Anwendung und Verlegung zu wissen. Der nachfolgende kleine Ratgeber soll Ihnen dabei helfen, die wichtigsten Fragen rund ums Thema Estrich und die korrekte Verlegung dessen, zu beantworten. Zudem erhalten Sie auch als Laie einen ersten Überblick über die Thematik.

Estrich: Unterschiede und Verwendungszweck

Gerade wenn Sie auf diesem Gebiet ein Laie sind, ist es von Vorteil, wenn Sie zunächst über den Estrich generell Bescheid wissen. Estrich dient vor allem als Aufbau und Grundlage für den späteren Boden im Haus. Estrich hat zum Beispiel die Aufgabe, Unebenheiten auszugleichen. Die zweite wichtige Aufgabe des Estrichs ist es, für einen optimalen Trittschall und die Wärmedämmung zu sorgen. Korrekt verlegter Estrich steigert also im Nachhinein die Wohn- und Lebensqualität in Ihrem Haus. Wenn Sie zudem mit dem Gedanken spielen, eine Fußbodenheizung einzubauen, ist Ihnen der Estrich auch bei diesem Vorhaben eine große Hilfe. Die ungestörte Übertragung von Wärme wird gewährleistet und der Estrich ist der geeignete Baustoff, um die Fußbodenheizung gut einbauen zu können und schützt diese darüber hinaus vor der täglichen Belastung. Ganz grob lässt sich der Estrich in zwei „Arten“ unterteilen: der Trockenestrich und der Nassestrich. Die genauen Unterschiede, bzw. Vorzüge werden im nächsten Absatz erklärt.

Trockenestrich und Nassestrich

Gerade für Laien oder nicht so handwerklich versierte Menschen, ist Trockenestrich die optimalere Wahl. Der Trockenestrich lässt sich zum einen leichter auf den Untergrund aufbringen und zudem können Sie den Trockenestrich schon wenige Zeit nach dem Aufbringen wieder betreten. Beim Nassestrich müssen Sie beim Verlegen Wasser als Komponente mit hinzufügen. Außerdem können Sie den Estrich, wenn er gegossen wurde, für einige Stunden nicht direkt wieder betreten, sondern müssen mit der weiteren Bearbeitung/Bodenlegen etc. warten, bis dass er komplett ausgehärtet und durchgetrocknet ist. Andersfalls könnte Wasser bzw. Feuchtigkeit zum Beispiel in Dielenbretter dringen und diese beschädigen. Auf der anderen Seite ist der Nassestrich vielseitig einsetzbar und reduziert die Gefahr von Randabsenkungen.

Zementestrich und Schnellestrich als „Unterkategorien“

Auch Nass- und Trockenestrich verfügen über weitere Unterarten, die Sie kennen und beim Hausausbau berücksichtigen sollten. Eine wichtige Kategorie, die zum Nassestrich zählt, ist der so genannte Zementestrich. Er besteht aus Wasser, Zement, Kies/Sand und ist vielseitig einsetzbar. Er wird zum Beispiel dann eingesetzt, wenn Sie eine Fußbodenheizung mit einbauen möchten. Die Heizstäbe/Heizelemente werden dann gemeinsam mit dem Zementestrich eingegossen. Zudem ist der Zementestrich sehr widerstandsfähig, fest und feuchtigkeitsabweisend. Auch hält er einiges an Gewicht aus. Somit eignet er sich entweder im Außenbereich oder in Nassräumen wie Ihrem Badezimmer ideal. Allerdings hat dieser Estrich eine kleine „Schwäche“: da er nass aufgegossen wird, müssen Sie einige Zeit einplanen, bis er getrocknet ist. Je nach Raumgröße kann es 10-30 Tagen dauern, ehe der Estrich komplett trocken und begehbar ist. Wenn Sie diese Zeit nicht haben oder warten wollen, sollten Sie auch die Vorzüge des Schnellestrichs kennen. Zu dieser Gruppe zählt vor allem der Anhydritestrich: er muss nur für kurze Zeit trocknen, lässt sich leicht verlegen, ist ökologisch unbedenklich und verfügt über sehr gute Wärmeleitfähigkeit. Er ist hingegen nicht für den Außenbereich oder das zukünftige Badezimmer geeignet. Allerdings sollten Sie hier bedenken, dass bei großen Flächen bzw. Räumen die Trocknungszeit „gegen“ Sie arbeitet. Hier sollten Sie eher die Profis ans Werk lassen, damit auch nichts schief geht.

Nassestrich verlegen Stück für Stück

Bevor Sie den Nassestrich aufbringen können, müssen Sie den Untergrund entsprechend vorbereiten und gut säubern, also vor Schmutz etc. befreien. Anschließend wird ein Randdämmstreifen umlaufend an der Wand angebracht (schall- und spannungsentkoppelt). In einem weiteren Schritt werden Dämmplatten, welche aus Polystyrol bestehen, als Trittschalldämmung fugenlos verlegt. Diese Schritte sind deshalb von Nöten, da sich der Estrich so ungehindert bei Temperaturschwankungen ausdehnen kann. Im nächsten Schritt wird eine PE-Abdeckfolie verlegt. Diese Folie ist wichtig, da sie als Trennschicht zwischen der Dämmung und dem Estrich fungiert. Mit einem Cuttermesser sollten Sie die Folie zurechtschneiden, achten Sie hier auf eine überlappende Verlegung. Zudem muss auch die zuvor angebrachte Randdämmung vollständig bedeckt sein. Damit Sie später die genaue Verleghöhe wissen, zeichnen Sie zum Schluss an der Wand einen so genannten Meterriss an.

Den Estrich anmischen und anschließend verlegen

Wenn Sie diese Vorbereitungen abgeschlossen haben, geht es nun darum, den Nassestrich anzumischen. Hierzu sollten Sie sich unbedingt an die Empfehlungen des jeweiligen Herstellers halten. Eine Betonmischmaschine (zur Not können Sie diese auch anmieten) ist ideal, um den Nassestrich anzumischen. Ist der Nassestrich fertig angemischt, tragen Sie ihn nun auf die PE-Folie auf. Hierzu können Sie am besten eine Schaufel verwenden. Achten Sie darauf, dass Sie den angezeichneten Meterriss nicht überschreiten, die Verleghöhe des Estrichs sollte in etwa 4,0-4,5 Zentimeter betragen. Überschüssigen Estrich entfernen Sie sofort wieder. Bei besonders großen Räumen ist es leichter, wenn Sie den Raum mit Dachlatten in Bahnen unterteilen. Innerhalb der Bahnen können Sie den Estrich leicht verteilen und mithilfe eines Brettes und einer Wasserwaage den Estrich gerade abziehen. Achten Sie außerdem bei Abziehen darauf, dass Sie die Arbeitsrichtung beachten. Es wird von einer Raumseite zur anderen gearbeitet. Den Estrich sollten Sie nun zuerst mit einem Reibebrett und dann einem Stahlglätter glatt ziehen. Achten Sie hier unbedingt auf die Dehnungsfugen, da sonst bei Trocknen des Estrichs Risse entstehen können.

Den Estrich richtig trocknen lassen

Bereits weiter oben haben Sie erfahren, wie wichtig es ist, dass der Nassestrich vollkommen durchtrocknet. Achten Sie daher ganz genau auf die jeweiligen Angaben des Herstellers, von welchem das Produkt stammt. Etwa 24 Stunden nach dem Aufbringen sollten Sie den Raum nicht betreten und auch nicht die Fenster öffnen. Hierdurch soll bewirkt werden, dem Estrich genügend Zeit zum Abbinden zu geben. Nach ein bis zwei Tagen ist der Nassestrich begehbar. Nun können Sie den Raum lüften, da somit auch Kondenswasser an den Fenstern vermieden wird. Nach etwa zwei Tagen ist Zugluft für Ihre Räume sogar erwünscht. Achten Sie darauf, dass beim Lüften keine Feuchtigkeit (Regen!) auf den Estrich gelangt. Decken Sie Estrich auch nicht mit Baustoffen oder Folien anderweitig ab. Wenn es sich bei Ihrem Haus um ein noch unbeheiztes Gebäude handelt und die Feuchtigkeit im Inneren zu hoch ist, nützt auch das Lüften nichts. Hier muss ggf. mit einer technischen Bautrocknung nachgeholfen werden.

Fazit

Estrich ist also keineswegs einfach „nur“ Estrich. Stattdessen hängt die Wahl des Estrichs, ob Trocken- oder Nassestrich, vor allem davon ab, welche Räumlichkeiten Sie mit dem Bodenbelag auffüllen wollen. Beide Estricharten haben ihre Vor- und Nachteile, daher sollten Sie sich im Zweifelsfall im Baumarkt oder im Fachgeschäft entsprechend beraten lassen, um keine falsche Wahl zu treffen. Besonders der Nassestrich wird häufig verwendet, so dass Sie beim Anrühren und Auftragen, bzw. bei der Trocknung einige Faktoren beachten müssen. Allerdings sollte Ihnen dies mit ein wenig Geschick, Hilfe und den oben genannten Schritten gut gelingen. Nun haben Sie ein starkes Fundament für weitere Bodenbeläge oder eine Fußbodenheizung gesetzt.

©2024 Socialblog Teambusiness24

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