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Impfabstand soll kürzer werden – sinnvoll oder gefährlich?

Grundsätzlich spielen bei jeder Impfung die Berufsgruppenzugehörigkeit, das Alter sowie Vorerkrankungen eine entscheidende Rolle. Was jedoch den Impfstoff von AstraZeneca gegen Covid-19 anbelangt, hat Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) diesen für alle freigegeben. Bei diesem Impfstoff handelt es sich um eine zweimalige Impfung mit einem Abstand von 3 Monaten. Spahn gab bekannt, dass darüber hinaus der Abstand zwischen den beiden Impfungen auf 4 Wochen verkürzt werden soll.

Was bedeutet die Reduktion des Impfabstandes für die Betroffenen?

Laut Spahn sei der Impfabstand von einem Monat innerhalb der Zulassungsbestimmungen durchaus vertretbar. Laut Studien erreicht die Impfung mit AstraZenca ihrer Wirksamkeit erst mit einem Abstand von drei Monaten zwischen der Erst- und der Zweitimpfung. Spahn möchte damit gewährleisten, dass mehr Menschen geimpft werden können. Der Impfstoff soll an alle Arztpraxen ausgeliefert werden, da dieser nur die Kühlung in den üblichen Kühlschränken benötigt. Der Bundesgesundheitsminister betonte aber dennoch, dass die Wirksamkeit jedoch höher wird, je größer der Abstand zwischen den beiden Impfungen ist. Laut Studien liegt die Wirksamkeit bei einem Abstand von bis zu acht Wochen bei 50,4 Prozent, bei 12 und mehr Wochen hingegen bei 82,4 Prozent.

Welche Auswirkung hat das auf die Impfbereitschaft?

Da schon ab der Erstimpfung ein Immunisierungseffekt eintritt, werden weniger Menschen zur zweiten Impfung bereit sein. Attraktiv ist die Impfung mit AstraZeneca vor allem für jene, die nicht so schnell einen Impftermin bekommen können. Darüber hinaus sind die Liefermengen nach wie vor sehr eingeschränkt. Bei den über 60-Jährigen sind ca. 70 Prozent der Bevölkerung geimpft. Das Problem ist, dass nicht alle so schnell geimpft werden können. Vor allem bei jüngeren Frauen kam es zu schweren Nebenwirkungen. Deshalb wird der Impfstoff nach wie vor eher jüngeren Männern und Menschen ab 60 empfohlen. In den Arztpraxen sollen die Ärzte zusammen mit den Patienten entscheiden, welcher Impfstoff verwendet werden soll.

Was empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko)?

Die Kommission vertritt weiter die Meinung, dass der Abstand drei Monate betragen sollte. Dieses Prozedere hat sich laut Studien am besten bewährt. Jene Menschen, die bereits eine Corona-Infektion hinter sich haben, sollen frühestens sechs Monate nach der Diagnose nur eine einzige Impfung bekommen. Die Charité schließt sich diesen Empfehlungen an. Diverse Gesundheitsexperten wie Karl Lauterbach sehen die Wirksamkeit gefährdet, wenn gleich nach einem Monat wiedergeimpft wird. Der Impfschutz hat keine Zeit, sich aufzubauen. Allerdings stellt Professor Huckriede entgegen, dass die Verkürzung laut amerikanischer Studien nicht nachteilig sein muss. Allerdings muss auch bedacht werden, dass die Daten regional erhoben werden und die Situation in Europa aufgrund der unterschiedlichen Reisetätigkeit und Ausbreitungsmöglichkeiten des Virus eine komplett andere ist als in den USA.

Die Stiko rat auch weiterhin zu einem Abstand von drei Monaten, wenn der Zweitimpfstoff ein mRNA-Impfstoff wie Biontech oder Moderna ist. Diese Kombination ist vor allem Personen unter 60 Jahren anzuraten. Erfolgt die Erstimpfung mit AstraZeneca lässt sich der Impfschutz bis Ende August aufbauen. Erfolgt die Erstimpfung mit Biontech oder Moderna lässt sich dieser schon mit Anfang Juli realisieren. Da bei diesen beiden Impfstoffen laut Stiko der Effekt bereits nach sechs Wochen Abstand erzielt werden kann.

©2024 Socialblog Teambusiness24

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